Wer Reptilien, zu denen auch Bartagamen gehören, in der Wohnung hält, muss sich an die Mindestanforderungen für die Haltung von Reptilien halten. Diese gehen aus dem Gutachten des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hervor. Demnach muss man den Bedürfnissen der Tiere sowohl in Bezug auf Ernährung als auch auf Pflege und Verhalten gerecht werden.
Einzelhaltung oder Paarhaltung?
In freier Natur leben Bartagamen meistens solitär. In der Terraristikhaltung ist es aber durchaus möglich, sich für eine Paarhaltung oder die Haltung einer kleinen Gruppe zu entscheiden. Allerdings sollte darauf geachtet werden, niemals zwei männliche Bartagamen miteinander zu halten. Da diese Reptilien ein sehr stark ausgeprägtes Revierverhalten haben, würde dies zu blutigen bis tödlich endenden Kämpfen führen. Ideale Konstellationen sind:
- zwei Weibchen
- ein Männchen und zwei Weibchen
- ein Männchen und ein Weibchen
Manchmal kann es jedoch erforderlich sein, die Tiere wieder zu trennen. Zum Beispiel dann, wenn das Weibchen in der Paarhaltung durch die ständigen Annäherungsversuche einem zu großen Stress ausgesetzt wird oder wenn einzelne Tiere in der Gruppenhaltung unterdrückt werden.
Bartagamen in Winterruhe schicken?
Üblicherweise gehen Bartagamen einmal im Jahr in die so genannte Winterruhe. Diese hat vor allem aus gesundheitlicher Sicht positive Aspekte, dient sie doch dem Fettabbau der Leber. Was die Frage anbelangt, ob man Bartagamen in der Terraristik in Winterruhe schicken sollte, sind viele geteilter Meinung. Werden Bartagamen durch unser herbstliches Klima von selbst träge oder verbuddeln sich urplötzlich im Sand, sollte man ihnen mit der Winterruhe eine kleine Auszeit gönnen. Eine wichtige Voraussetzung dafür, Bartagamen in Winterruhe zu schicken ist, dass diese gesund sind.
Zur Vorbereitung auf die Winterruhe wird die Fütterung im Spätherbst für ein bis zwei Wochen eingestellt. Stück für Stück stellt man nun die Temperatur und Beleuchtung im Terrarium herunter. Während der Winterruhe sollte die Temperatur idealerweise bei knapp 15° liegen. Tiere, die in Winterruhe sind, dürfen nicht gefüttert werden. Am besten, man wartet selbst, bis die Bartagame ihre Winterruhe beendet. Alternativ dazu fährt man nach 2-3 Monaten die Beleuchtung und Beheizung innerhalb von zwei Wochen wieder hoch.
Haltungskosten
Bevor man sich dafür entscheidet, Bartagamen bei sich ein Zuhause zu geben, sollte man sich einen Überblick über die Haltungskosten verschaffen. Diese sollten in jedem Fall darüber entscheiden, ob man Bartagamen halten kann oder nicht.
Nachfolgend ein Überblick über die monatlichen Haltungskosten von Bartagamen:
- Stromkosten/Heizkosten: 30-50 Euro
- Futter (je Dose Grillen): 3 Euro
- Futter (je Heuschrecke): 0,30 Euro
- Futter (Grünzeug): 5-10 Euro
- Mineralien- und Vitaminzugabe: 5-15 Euro
- Sand (25 kg): ca. 20 Euro
- evtl. Tierarztkosten: 50-200 Euro