Als Allesfresser müssen Bartagamen sowohl mit tierischer als auch mit pflanzlicher Nahrung versorgt werden. Besonders wichtig ist, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Da Bartagamen allerdings zur Verfettung neigen, sollte man mit Lebendfutter sparsam umgehen. Idealerweise werden junge Bartagamen in den ersten Lebensmonaten täglich mit Lebendfutter sowie mit pflanzlicher Nahrung versorgt, während man die Ration an Lebendfutter bei adulten Bartagamen etwas zurückschrauben sollte.
Tierische Nahrung
Erwachsene Bartagamen sollten nur zwei- bis dreimal wöchentlich mit Lebendfutter versorgt werden. Dieses kann man in Zoohandlungen kaufen oder aber bei sich Zuhause züchten. Während Heimchen, Grillen, Heuschrecken und Schaben Bartagamen bedenkenlos angeboten werden können, sollte man bei Mehlwürmern, Zophobas und Wachsmottenlarven etwas sparsamer sein. Diese sind sehr fetthaltig und können bei zu häufigem Verzehr zu Leberschäden führen.
Bartagamen, die ihre Nahrung verweigern, können hingegen mit Wachsmottenlarven wieder zum Fressen angeregt werden. Kleine Säugetiere, darunter Mäuse- und Rattenbabys, sollten nur im Notfall, also durch Krankheit abgemagerten oder trächtigen Bartagamen, verfüttert werden.
Wie erkennt man, ob Bartagamen zu häufig mit tierischer Kost verwöhnt werden? Die optimale Nährstoffverteilung erkennt man am Schwanz der Bartagamen. Eine breite Schwanzwurzel deutet auf eine gut genährte Bartagame hin, während übergewichtige Tiere einen „Bierbauch“ haben.
Pflanzliche Nahrung – Was und wie oft?
Bartagamen sollten täglich einen gemischten Teller mit Grünfutter angeboten bekommen. Obst und Gemüse werden am besten in mundgerechte Stücke geschnitten oder geraspelt. Bei ausgewachsenen Bartagamen sollte die pflanzliche Nahrung 80-90 % ihres Futters ausmachen. Junge Bartagamen können häufiger mit tierischer Nahrung gefüttert werden.
Auf dem Speiseplan von Bartagamen stehen können zum Beispiel Karotten, Endivien, Zucchini, Romanasalat, sowie Lollo Rosso und Rucola. In Bezug auf Vitamine und Mineralien ebenfalls wertvoll sind Löwenzahnblätter und -blüten, Gänseblümchen, Klee und Vogelmiere sowie Küchenkräuter. In jedem Fall muss auf das richtige Kalzium-Phosphor-Verhältnis geachtet werden. Ideal ist ein Ca:Ph-Verhältnis von 1,5:1.
Folgendes Grünfutter kann Bartagamen ebenfalls bedenkenlos angeboten werden:
- Acker- und Zaunwinde
- Ahorn
- ungiftige Wildkräuter
- Beeren
- Blattsalat
- Brennnessel (samt Blüten)
- Broccoli
- Dahlien
- Giersch
- Gurke
- Hagebuttenblüten
- Haselnuss- und Weinblätter
- Hibiskus
- Jasmin
- Kamille
- Kapuzinerkresse
- Keimlinge (jeder Art)
- Kresse
- Kürbis (ohne Schale und Kerne)
- Mango
- Melone (ohne Schale und Kerne)
- Okra
- Papaya
- Petunienblüten
- Ringelblume
- Rosenblätter
- Rote Beete
- Stiefmütterchen
- Taubnessel
- Veilchen
- Vergissmeinnicht
- Zuckerrübenblätter
Vitaminpräparate
Futtertiere haben ein schlechtes Kalzium-Phosphor-Verhältnis, da sie einen zu hohen Anteil an Phosphor besitzen. Dies kann man ausgleichen, indem man die Futtertiere mehrmals in der Woche vorher mit einem geeigneten Vitaminpräparat einstäubt.
Damit Bartagamen ihren Kalziumhaushalt auch selbstständig regulieren können, stellt man am besten immer eine zerkleinerte Sepiaschale in das Terrarium. Ebenso wichtig wie die Zufuhr von Kalzium ist Vitamin D3. Denn erst dadurch kann Kalzium in den Knochen eingelagert werden. Bartagamen produzieren Vitamin D3 durch die Bestrahlung mit UVB, für die man anhand spezieller Lampen sorgen kann.
Wasser
Viele Besitzer wundern sich darüber, warum ihre Bartagamen nichts trinken. Stehendes Wasser wird von vielen Bartagamen verweigert. Ein weiterer Grund dafür, warum Bartagamen kein Wasser trinken, kann sein, dass sie bereits genügend Flüssigkeit über Grünfutter aufnehmen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man Bartagamen am besten zusätzlich mit Wasser einsprühen oder aber diesen über eine Pipette Wasser auf die Schnauze träufeln.
Häufige Fragen zum Thema Futter für Bartagamen
Im folgenden Abschnitt haben wir einige häufige Fragen über die Ernährung von Bartagamen gesammelt und beantwortet.
Wie oft muss ich meine Bartagamen füttern?
Pflanzliches Futter sollte den Tieren täglich zur Verfügung stehen. Tierisches Lebendfutter hingegen sollte nicht jeden Tag gefüttert werden, da dies schlicht zuviel des Guten wäre und Übergewicht droht. Tierisches Futter wie Insekten sollte deshalb nur 2 bis 3 Mal pro Woche angeboten werden.
Was dürfen Bartagamen alles essen?
Der Bartagamen-Speiseplan sollte zu etwa 80 % aus pflanzlicher Nahrung bestehen. Sehr gut geeignet sind Löwenzahn, Klee, Gänseblümchen, Wegerich, Kresse und weitere Gartenkräuter.
Was dürfen Bartagamen nicht fressen?
Neben direkt giftigen Pflanzen dürfen Bartagamen auch kein Futter fressen, das sich langfristig negativ auf ihre Gesundheit auswirken kann.
Wie lange kommen Bartagamen ohne Futter aus?
Auch wenn Bartagamen nicht täglich mit Lebendfutter gefüttert werden sollten, muss dennoch eine regelmäßige Versorgung mit Futter gewährleistet sein. Zwar kommen die Tiere während der Winterruhe auch Wochen ohne Nahrung aus, allerdings ist während dieser Zeit durch entsprechende Umweltreize (Temperatur, Licht) der Stoffwechsel der Reptilien heruntergefahren, wodurch sie weniger Energie benötigen.
Während der regulären Haltungsbedingungen ist dies jedoch nicht der Fall, weshalb Bartagamen spätestens alle zwei bis drei Tage gefüttert werden sollten. Gesunde und wohlgenährte Tiere überstehen natürlich auch mal ein bis maximal zwei Wochen ohne Futter ohne ernste gesundheitliche Konsequenzen. Allerdings sollte man das Gewicht im Auge behalten, denn die Reptilien dürfen nicht abmagern.